Liebe Leserinnen und Leser,
die personellen Veränderungen in unserem Pastoralverbund St. Lullus, Hersfeld-Rotenburg waren der Anlass für einen pfarreiübergreifenden Informationsabend mit dem Personalverantwortlichen des Bistums.
Dr. Florian Böth feierte mit den zahlreich erschienen interessierten Gläubigen, darunter auch viele Gremienmitglieder aus St. Franziskus Bebra-Rotenburg, St. Lullus Bad Hersfeld/ Niederaula-Kirchheim und St. Robert Heringen, zum Auftakt des Abends einen Gottesdienst in der Kirche St. Marien in Bebra.
Die Weggemeinschaft der Emmaus-Jünger und die Wüstenerfahrung des Elia, auf die Dr. Böth in seiner Predigt einging, boten den biblischen Hintergrund für die sich anschließende Informationsveranstaltung im Pfarrsaal. Dort wurde dann die inzwischen bistumsweit prekäre personelle Situation sowohl bei den pastoralen Laienmitarbeiterinnen und -mitarbeitern als auch den Priestern und Diakonen mit ernüchternden Zahlen und Prognosen unterlegt. Diese sei in unserem Pastoralverbund zurzeit zwar besonders angespannt. Sie weise jedoch schon jetzt auf zukünftige personelle Engpässe in allen Bereichen des Bistums hin. Dennoch sei die Bistumsverwaltung weiterhin bemüht, durch erneute Ausschreibung und neue Methoden zur Personalgewinnung für eine Unterstützung im hauptamtlichen Bereich in unserem Pastoralverbund zu sorgen.
Auf Nachfrage, wie es denn weitergehen könne, gelte es laut Dr. Böth daher schon jetzt mit Kreativität nach Frauen und Männer für den hauptberuflichen Seiteneinstieg in der Mitarbeit zu suchen und diese zu motivieren, um noch vorhandenes pastorales Personal in Zukunft zu unterstützen und zu entlasten.
Hoffnung und Mut machte bei mancher Ratlosigkeit mit Blick auf die zukünftige Entwicklung unserer pastoralen Landschaft dennoch die spontane Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mithilfe in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Durch das Engagement der Gläubigen vor Ort würden ja auch schon jetzt in vielen Bereichen Aktivitäten selbstständig geplant und durchgeführt. Diese Mitarbeit müsse in Zukunft jedoch noch verstärkt werden, um den Fortbestand des Gemeindelebens auch ohne stetige hauptamtliche Begleitung zu gewährleisten.
Wie der neuen Gottesdienstordnung zu entnehmen sei, wird die Feier der Gottesdienste schon jetzt durch alle Mitglieder der Dienstgemeinschaft des gesamten Verbundes und durch beauftragte ehrenamtliche Laien mitgetragen und sichergestellt. Nach einer Zeit der Erprobung würden dann, sofern notwendig, zu Beginn des neuen Jahres eventuelle Anpassungen der Ordnung erfolgen. Daher dürfe man in der aktuellen Erfahrung der „personellen Wüste“ nicht resignieren, aber auch nicht einfach blindlings loslaufen.
In den kommenden Monaten müssten nun zunächst die Möglichkeiten und Kapazitäten geprüft werden, um dann weitere Schritte mit den Pfarrgemeinderäten unserer Pfarreien zu überdenken und gemeinsam auch im Hinblick auf die vom Bistum vorgesehene Pfarreineugründung anzugehen.
In der Hoffnung, dass wir nicht allein unterwegs sind und dass, so wie den Emmaus-Jüngern, auch unsere Augen für die richtigen Erkenntnisse und Entscheidungen geöffnet werden.
Andreas Bieber, Moderator